(Emilie Vollnhals) Der Theaterverein Wagenhofen – Ballersdorf feierte in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund wurde von Mitte bis Ende Juli der Brandner Kaspar auf dem Kirchplatz aufgeführt.
Höhepunkt dieses Festes war der Dankgottesdienst am Sonntag, 23.07.2023 auf der Brandner – Bühne auf dem Kirchplatz in Wagenhofen. So verwandelte sich die Theaterbühne zu einem Platz auf dem die Messe gefeiert wurde. Auch das durchwachsene Wetter hielt die Besucher nicht davon ab, die Messe mitzufeiern und so füllte sich die Tribüne nach und nach. Rund 270 Personen nahmen an der Messe unter freiem Himmel teil. Pfarrer Herbert Kohler zelebrierte einen feierlichen Gottesdienst.
Statt der Lesung wurde die Brandner-Stube eingefahren und die Szene aus dem Theaterstück gespielt, in der der Boandlkramer nach dem Tod der Marei ein zweites Mal den Brandner Kaspar mitnehmen möchte. Wiederrum wehrt der sich heftig und verzweifelt: „Weißt du denn nicht, was du mir nimmst?“ Worauf ersterer eine der zentralen Botschaften des Stücks ausdrückt: „Aber Kaspar, weiß du denn nicht, was ich dir geben werde?“
Pfarrer Kohler nahm in seiner Predigt diesen Faden auf und bekräftigte die Überzeugung, die die Theaterspieler – allen voran Josef Hermann als Kaspar und Christian Karmann als Boandlkramer - so grandios spüren ließen: der Tod müsse uns nicht schrecken, da uns nur Gutes und Wunderbares erwarte.
Er wies dazu noch auf eine andere Szene hin, die ihn sehr berührt habe: In dem Totentanz vom Boandlkramer und der Marei fände keine Berührung statt. Das zeige, der Tod habe keinen Zugriff, keine Macht – wie das auch im Pauluswort „Tod, wo ist dein Stachel?“ ausgedrückt sei. Vielmehr stehe der Boandlkramer im Dienst der himmlischen Mächte, quasi als „Dienstbote“ reiche er uns die Hand und möchte uns begleiten auf dem Weg in die himmlische Wohnung beim Vater, die Christus uns bereitet hat.
Kyrie und Fürbitten aus der Feder von Alfons Felbermeir sowie die Lieder waren abgestimmt auf das Theaterstück. Auch die Theaterkerze, die während den ganzen Theaterabenden in der Kirche brannte, durfte nicht fehlen. Mit der Bayernhymne als Abschluss ging ein ganz besonderer Gottesdienst zu Ende.
(Bilder: Emilie Vollnhals, Christine Jann)