(Christine Jann) Lange musste die Pfarrei St. Peter auf eine Christmette in ihrer Pfarrkirche warten, zunächst aufgrund der umfangreichen Renovierungsarbeiten, dann wegen der Coronaauflagen.
Dieses Jahr aber versammelten sich die Gläubigen wieder sehr zahlreich in St. Peter. Feierlich zog Stadtpfarrer Herbert Kohler mit fast 20 Ministranten in die voll besetzte Kirche ein. Unterstützt vom Kirchenchor St. Peter begleitete kräftiger Gemeindegesang den Einzug.
Unter der Leitung von Max Höringer und mit Instrumentalbegleitung sorgten die Sängerinnen und Sänger des Chores für eine wunderbare und sehr stimmungsvolle musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, indem sie Teile aus der Pastoralmesse in G von K. Kempter und das „Transeamus“ von J. I. Schnabel erklingen ließen.
Die vollen Kirchenbänke machten deutlich: Die Feier der Hl. Nacht zieht immer noch viele Menschen an, um die frohe Botschaft zu hören: das Volk, das im Finstern lebt, sieht ein helles Licht, wie es in der Lesung hieß.
Mit einer Erinnerung aus seiner Kindheit führte Kohler in seiner Ansprache sehr anschaulich vor Augen, um was es an Weihnachten geht: wenn am Weihnachtstag im Haus Kohler in der Krippe die Figuren der Heiligen Familie aufgestellt wurden, mussten Ochs und Esel auf die Seite treten und Platz machen für das Christkind. Das allein sei schon eine Aussage von Weihnachten: Raum zu schaffen für Gott. Sehr freundlich, in der Gestalt eines kleinen Kindes, aber doch bestimmt klopfe er an unsere Tür und möchte, dass wir ihm öffnen, ihn einlassen in unser Leben.
Denn das Kind in der Krippe habe eine wichtige und heilsame Botschaft für uns: wir haben einen Vater. Das ist jemand, der sich für uns interessiert, dem wir uns anvertrauen können – wir müssen nicht alles alleine schaffen! In keiner anderen Religion werde Gott so persönlich als „Vater“ angesprochen.
So stelle sogar ein ansonsten sehr kirchenkritischer Journalist das „Vater Unser“ als Wegweiser dar, für einen besseren Umgang miteinander, für ein Miteinander, in dem nicht jeder nur ums sich selbst kreist, sondern sich für andere öffnet.
Mit der Ermunterung sich dem Kind in der Krippe und seiner Botschaft zu öffnen beendete der Seelsorge seine ansprechende Predigt.
(Bilder: Christine Jann)