(Christine Jann) Mit einem kurzen Gedenkgottesdienst und einer Mahnwache an der Friedenssäule am Wolfgang-Wilhelm-Platz wurde am letzten Dienstag der 52 Opfer eines russischen Raketenangriffs am 05. Oktober gedacht. Der Angriff, der bewusst auf Zivilisten gerichtet war, die sich zu einer Trauerfeier für einen verstorbenen Soldaten versammelt hatten, zeigte in besonderer Deutlichkeit die Kaltblütigkeit und Brutalität dieses Krieges.
Stadtpfarrer Herbert Kohler und Pfarrer Jürgen Bogenreuther gestalteten zuerst die Andacht in der Studienkirche, bei der eine junge ukrainische Musikerin mit ihrer Geige zwei Musikstücke beisteuerte.
Vor der Friedenssäule hatten Unterstützer der Aktion, die Stefan Schenkelberg organisiert hatte, Bilder der getöteten Ukrainer auf den Boden ausgelegt. Bei der anschließenden Mahnwache wurden Namen und Alter der Opfer vorgelesen und für jeden eine Kerze entzündet. Die Toten wurden so aus der Anonymität geholt und es wurde offensichtlich: Kinder, Eltern und Großeltern mit gleichem Namen, hier wurden ganze Familien ausgelöscht.
(Bilder: Christine Jann)