(Christine Jann) Mittwoch, 1. Mai 2024 um 7:45 Uhr: eine Dreiviertelstunde später als sonst üblich versammelten sich etwa 30 Pilger*innen an der Pfarrkirche St. Peter. Pfarrer Herbert Kohler und das Vorbereitungsteam begrüßten die Gruppe zur traditionellen Fußwallfahrt nach Bergen. Alle waren über das wunderschöne Wetter hocherfreut. Mit dem Pilgersegen machte sich die bunte Schar auf den Weg.
Biblische Texte und Gebete begleiteten den Weg: Die Litanei „Ich vertraue mich diesem Weg an“ gehörte genauso dazu wie ein umformuliertes Magnifikat. An vier Haltestationen wurden sogenannte „Wallfahrtslieder“ aus dem Buch der Psalmen vorgetragen. Sie waren Grundlage und Einstimmung für weitere Impulse, die den Wallfahrern mit auf den Weg gegeben wurden.
So war viel Abwechslung geboten. Mal betend, mal schweigend, mal singend oder sich unterhaltend ging es von der Altstadt über die Donaubrücke die Monheimer Straße entlang, vorbei an leuchtend gelben Rapsfeldern, nach Laisacker, hinauf zur Gietlhausener Kapelle und dann durch den Wald nach Bergen.
Dabei wuchs die Gruppe buchstäblich „laufend“ an. Nachdem in Gietlhausen die Rieder Pilger dazu gestoßen waren, folgten etwa 100 Gläubige dem Kreuz, das von vier Ministrantinnen aus St. Peter vorangetragen wurde.
Am Waldrand, wo sich von der Höhe ein wunderbarer Blick auf das Münster in Bergen eröffnet, ließ Ps 122 das Gefühl aufkommen, welches die jüdischen Pilger mit dem Blick auf Jerusalem wohl empfanden. Und die eindringliche Bitte des Psalms um Frieden berührte alle mehr denn je. Mit dem Lied „Shalom chaverim“ auf den Lippen machte sich die Neuburger Pilgergruppe auf den letzten Wegabschnitt nach Baring. Auf den letzten Metern bekräftigte Pfarrer Kohler den Wunsch nach Frieden noch mit dem bekannten Gebet „Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens“.
In der Ortsmitte empfingen die Ministranten und die Blaskapelle die Gläubigen aus Neuburg und geleiteten sie in das Heilig-Kreuz-Münster. Auf Einladung von Prälat Dr. Kaspar war diesmal auch der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier gekommen, um den Festgottesdienst zur „Patrona Bavariae“ im Münster zu feiern. In einer sehr schönen Predigt zur Hochzeit in Kana lud der Bischof dazu ein, den Rat der Gottesmutter zu befolgen: „Was er euch sagt, das tut.“ Wenn wir das Wasser unseres Lebens, die alltäglichen Mühen und Sorgen, unsere Grenzen, Unzulänglichkeiten und Zweifel, unsere Erfolge und Misserfolge, einfach alles in die Krüge geben, dann kann Gott es verwandeln. Angelehnt an den Hl. Hieronymus sprach der Prediger davon, dass die Kirche bis zum heutigen Tag den Wein von Kana trinke und aus ihm lebe.
(Bilder: Christine Jann, Wolfgang Böhm, Heidi Gusta)