(von Klaus Benz) Im Januar-Programm der Kolpingfamilie stand ganz lapidar: Spendenübergabe aus dem Eierspiel beim Schlossfest 2023 an den Caritasverband “Integration“ und an das Traumtheater Neuburg e.V. Gespannt warteten die erschienen Mitglieder im Vereinszimmer auf diesen Moment und auf die Informationen durch die Vertreter der beiden Institutionen. Nach der Begrüßung durch 1. Vorsitzenden Michael Smoll wurde aber als erstes dem langjährigen Vorstandsmitglied Hans Omasreiter zum 80. Geburtstag gratuliert. Das passte ausgezeichnet, denn neben vielen anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten hat sich Omasreiter auch beim Eierspiel tatkräftig eingebracht. Smoll war voll des Lobes für das „Mädchen für Alles“ und ein Geschenk sowie ein herzlicher Applaus belohnte den sichtlich gerührten Jubilar.
Dann erläuterte Sozialpädagoge Wolfgang Amler seine Arbeit beim Caritas-Verband mit dem Arbeits-bereich „Migration“ und konnte viele Vorurteile und Stammtischweisheiten klar und sachlich erklä-ren. Besonders bei den Ausführungen zum Thema Asyl spitzten die Anwesenden die Ohren und waren dankbar für die ehrlichen Aussagen. Viele Dinge konnten bei diesem Vortrag klar gestellt wer-den und es wurde von Wolfgang Amler nichts beschönigt. Besonders die Abschiebungen sind ein großes Problem. Über 300.000 Migranten haben kein Asyl bekommen und lassen sich -auch wegen der ausufernden Bürokratie- nicht so leicht in ihr Land zurück schicken. Und was ganz besonders interessant war: Flüchtlinge, die sich ausweisen können, können jederzeit am Arbeitsmarkt beschäf-tigt werden. Wenn natürlich -wie kürzlich geschehen- das Bürgergeld erhöht wird und damit lukra-tiver ist als ein eventueller Arbeitslohn ist, muss man sich nicht wundern, wenn das Arbeiten für manchen nicht interessant ist.
Waren die Schilderungen von Herrn Amler schon sehr aufschlussreich, so bekamen die Kolpinger bei der Vorstellung des Neuburger Traumtheaters durch Tanja Kolb noch größere Augen ob der Vielfalt dieser segensreichen Einrichtung. In Wort und Film zeigte die engagierte Mittelschul-Lehrerin ein buntes Kaleidoskop des Vereins auf und spontaner Beifall bewies die hohe Qualität der Unterneh-mungen von Kinder und Jugendlichen. „Orientierung geben, Toleranz leben, Innovation fördern“ ist ein Motto von vielen, die von der Truppe auf ihre Fahne geschrieben wurde. Ein wichtiges Ziel ist es, Kinder, Jugendlichen und deren Eltern die Möglichkeit eine Unabhängigkeit von ihren sozialen, finan-ziellen, sprachlichen, kulturellen oder ethnischen Hinder-Gründe zu bieten. Sie handeln gemeinsam, werfen Vorurteile und Berührungsängste über Bord. Sie bauen Barrieren ab; setzen sich positiv, selbstbewusst und selbstbestimmt mit ihrer Um- und Mitwelt auseinander. Auch außerhalb ihrer Neuburger Heimat. Ob beim Basteln, Tanzen oder beim Sport und vielem mehr können die Kinder und Jugendlichen ihre Träume verwirklichen. Heuer feiert das Neuburger Traumtheater sein 20-jähriges Bestehen. Tanja Kolb lebt diesen Traum heute noch so wie vor 20 Jahren und das merkt man der sympathischen Lehrerin auch an.
Die Spendenübergabe war dann eine gelungene Abrundung. Die Mit-Initiatorin des Eierspiels Kristine Häckl und die Vertreterin der Kolping-Familiengruppe, Regina Baumeister übergaben zusammen mit dem Vorsitzenden Michael Smoll je 300,00 € an Tanja Kolb und Wolfgang Amler. Mit einem gemeinsamen „Treu Kolping“ endete dieser denkwürdigen Heimabend.
(Bild: Klaus Benz)