(Christine Jann) Traditionell finden in den Tagen um Christi Himmelfahrt viele Bittgänge statt. So waren in unserer PfarreienGemeinschaft allein von Montag bis Mittwoch sieben Bittmessen und acht Bittgänge geplant. Zwar verhinderte am Montag die Wetterlage die Gänge durch die Fluren, aber an den folgenden Tagen konnten auch die Prozessionen stattfinden.
Angeführt von den Ministranten Jakob, Leonhard und Fabian, die das Kreuz vorantrugen, machte sich am Dienstag eine Gruppe Gläubiger aus den Stadtpfarreien von Feldkirchen aus auf den Weg zum Kahlhof. Laut den Rosenkranz betend wanderte die Prozession durch das Dorf und dann durch die Felder.
Wie das Wasser für die Natur Nahrung sei und alles zum Wachsen bringe, so sei das Beten Nahrung und Balsam für unsere Seele, bemerkte Pfarrer Herbert Kohler in der anschließenden Bittmesse in der Kahlhofkapelle, die zusammen mit den Bittgängern aus Sehensand gefeiert wurde.
In seiner Ansprache stellte er dann aber die Frage in den Raum, wie weit es denn für uns überhaupt noch angebracht sei, dass wir BITTgebete formulieren – angesichts der Tatsache, dass wir hier doch weitgehend in Frieden und Wohlstand lebten.
In seiner Antwort lenkte Kohler den Blick auf die tiefere Bedeutung von Bittgebeten: Sie seien Ausdruck unseres Glaubens, dass da wer ist, der sich um uns sorgt und der auf uns achtet. Sie seien Ausdruck des Vertrauens, dass wir wie kleine Kinder zu einem Vater kommen können und ihm unsere Not anvertrauen können.
Vielen Dank an alle unsere Priester, Haupt- und Ehrenamtlichen, die die Bittgänge und Bittmessen ermöglichten und begleiteten.
(Bilder: Wolfgang Böhm)