... und verleiht ihnen oft große Wirkung!
(Christine Jann) Am Montag wurde mit dem Hochfest „Maria Himmelfahrt“ auch das Patrozinium der Hofkirche „Unsere Liebe Frau“ gefeiert. Seit den Zeiten von Josef Götzenberger übernimmt traditionell der Kirchenchor St. Peter die musikalische Gestaltung mit der Ettaler Liebfrauen-Messe.
Dieser feierliche Rahmen war für Stadtpfarrer Herbert Kohler auch die passende Gelegenheit, um Frau Adelheid Reiter, die langjährige Mesnerin der Hofkirche, vor der zahlreich anwesenden Gemeinde würdig zu verabschieden.
Vor der Kirche hatte der Frauenbund wieder die traditionellen Kräuterbuschen verkauft. Es sei wie eine Aromatherapie gewesen, als er am Samstag die fleißigen Helferinnen besuchte, die im Kahlhof die selbstgesammelten Kräuter zu ca. 180 Kräutersträußen gebunden hatten, erzählte Kohler.
Diese Kräuterbuschen seien das Symbol für das heutige Fest, fuhr er in seiner Predigt fort. Klein und manchmal sogar sehr unscheinbar wüchsen manche Kräuter, so dass man sie leicht übersehen könne. Trotzdem stecke in ihnen große heilende Wirkkraft.
Im Magnifikat heißt es auch von Maria, Gott habe „auf die Niedrigkeit seiner Magd geschaut“. Er habe sie nicht übersehen, sondern ihrem offenen Herz und ihrem wachen Geist Jesus anvertraut. Ihn, den Heiland, den Heiler schlechthin habe sie uns geboren.
Wenn die Kirche bekenne, dass Maria mit „Leib und Seele“ in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde, betone sie damit auch die Bedeutung des Leibes und die Notwendigkeit, auch auf ihn zu achten – auch dafür stehen die Kräuterbuschen.
In dieser Analogie des Kleinen, das viel bewirkt, fand Pfarrer Kohler auch Frau Reiter wieder. Obwohl doch sehr klein und schmächtig von Statur, habe sie Enormes geleistet, sei immer im Einsatz gewesen und habe mit ihrem besonderen Händchen für die Blumen, die Hofkirche jederzeit wunderbar geschmückt. Er habe es sehr bedauert, als sie ihm Anfang des Jahres mitteilte, aus gesundheitlichen Gründen ihren Dienst aufgeben zu müssen.
Neben dem Stadtpfarrer sprach auch Hofkirchen-Administrator Alfred Hornung seinen Dank aus und erinnerte noch einmal an die vielen Großereignisse, die Frau Reiter als Mesnerin zu begleiten hatte.
(Bilder: Christine Jann)