(Christine Jann) Zur Abendmesse durfte Stadtpfarrer Herbert Kohler neben den vielen Kirchenbesuchern in der vollbesetzten Hofkirche erstmals den Projektchor unter Leitung von Michael Bachmann begrüßen. Zum Abschluss des Kirchenjahres mit dem Christkönigsfest hatte Bachmann mit dem „Laudate Dominum“ von Mozart und der „Missa Sancti Gabrielis“ von Michael Haydn ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Als Solisten hatte der musikalische Leiter professionelle Sängerinnen und Sänger sowie ein Orchester dazu engagiert.
Wir feiern Christus als König, weil in seinen Worten für uns Wahrheit und Leben stecken, erinnerte Pfarrer Kohler in seiner Einleitung und freute sich das Fest mit so hochkarätiger musikalischer Gestaltung feiern zu können.
Diese Freude teilten auch die Kirchenbesucher: Das gesamte Ensemble begeisterte einfach. Ein wunderbarer, wuchtiger Klang erfüllte die Hofkirche und berührte die Seelen. Was man sonst wohl nur im Konzert zu hören bekommt, wurde am Sonntag zur Ehre Gottes im Rahmen der liturgischen Feier aufgeführt.
Christus sei ein König, der gar nichts für sich selbst wolle, resümierte Kohler aus dem Tagesevangelium, sondern der an die Hilfebedürftigen denke, an die Hungrigen, Armen, Kranken, Gefangenen und Geschundenen: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“. Dementsprechend ehrten wir Gott durch die Sorge um den anderen.
Die klare Ansage Jesu („Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“) könne sicher Zweifel wecken, ob man dem überhaupt gerecht werden könne. Aber für ihn sei es v.a. die Einladung, auch über den Tellerrand der eigenen Familie, des Verwandten- und Bekanntenkreises hinauszuschauen, betonte der Seelsorger, und auch die unbekannten Hilfebedürftigen in den Blick zu nehmen.
Als Beispiel nannte er einen Mann, der ihn im Pfarrbüro aufgesucht habe. Als anerkannter Asylbewerber wolle der nach 8 Jahren seine Familie wiedersehen und nachholen. Dafür brauche er eine Wohnung. Er wisse noch nicht wie, aber hier vertraue er auf Unterstützung, um diesem Mann zu helfen, beendete Kohler seine Predigt.
So verband sich in diesem Hochamt zu Christkönig der musikalische Lobpreis Gottes eindrucksvoll mit der Einladung, Gott auch durch eigene Taten zu preisen.
(Bilder: Christine Jann)