(Herbert Kohler) Kurz nach den Weihnachtsfeiertagen setzten der neue Kammerchor Neuburg sowie der Chor Windrose musikalische Glanzlichter.
Am Samstag, 28. Dezember, strömten ca. 250 Besucher/innen in die Hofkirche und erlebten ein beeindruckendes Weihnachtskonzert des Kammerchors unter Leitung von Kirchenmusiker Michael Bachmann. Zusammen mit den Solistinnen Cordula Krätzl (Sopran) und Vanessa Fasoli (Alt) sowie 12 Instrumentalisten wurden drei barocke Werke zur Aufführung gebracht.
Den Auftakt bildete das „Magnificat“* von Johann Christian Bach, dem jüngsten Sohn von Johann Sebastian. Mit feierlich-beschwingten, aber auch getragenen, nachdrücklichen Kantaten deutete die Komposition den Lobgesang Mariens über ihre Erwählung sehr eindrucksvoll aus.
Die Kantate „Alles, was ihr tut“ von Dietrich Buxtehude bildete den Mittelteil des Konzerts. Sie erfüllte voll und ganz, was im Programmheft angekündigt war: eine eindrückliche Schlichtheit in der Tonsprache und eine von Heiterkeit, Gelöstheit und Gottvertrauen getragene Musik, die vom Dialog zwischen Chor und Orchester lebt.
Der Höhepunkt war dann das „Gloria“ von Antonio Vivaldi. Er komponierte es in seiner Zeit als Priester eines Heims für verwaiste und bedürftige Mädchen in Venedig. Kaum zu glauben, dass er zur damaligen Zeit das Werk mit seinen Schützlingen auch zur Aufführung bringen konnte.
Es nimmt in zahlreichen Kantaten den Text des Gloria auf, sowohl für den Chor wie auch für die Solostimmen, enthält aber ebenso Instrumentalpassagen. Mal hymnisch und festlich, mal tiefgründig und nachsinnend brachte dieses auch „Hymnus Angelicus“ genannte Werk den Lobpreis Gottes, des Vater, des menschgewordenen Sohnes und des Heiligen Geistes zum Klingen.
Das Publikum dankte den Musikern mit langanhaltendem Applaus und wurde mit einer Zugabe belohnt.
In 2025 plant der Kammerchor die Aufführung der „Paukenmesse“ von Haydn sowie des „Weihnachtsoratoriums“ von J. S. Bach.
Am Sonntag der Heiligen Familie, 29. Dezember, gestaltete der Chor Windrose den Festgottesdienst in der Hl. Geist – Kirche.
Gesungen wurde die „Weihnachtslieder-Messe“ aus der Feder des Chorleiters Werner Lecheler. Auf sehr gelungene Weise verbindet der erfahrene Musikpädagoge die liturgischen Texte von Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei mit den Melodien bekannter Weihnachtslieder. Faszinierend, wie etwa das Benedictus auf der Melodie von „Stille Nacht, Heilige Nacht“ daherkam.
Pfarrer Herbert Kohler sprach bei seinen Dankesworten von einer sehr schönen und durchaus anspruchsvollen „Patchworkarbeit“. Auch hier spendeten die zahlreichen Gottesdienstbesucher in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche einen ausgiebigen und dankbaren Beifall.
*Einen kleinen Ausschnitt des Magnificat gibt es hier zu hören.