(Christine Jann) Aus Anlass des Bibelsonntags taten sich die Seelsorgeteams von St. Peter und der Christuskirche zusammen und feierten am Sonntagabend einen ökumenischen Gottesdienst in der Hofkirche.
Stadtpfarrer Herbert Kohler lud in seiner Eröffnung die zahlreichen Kirchenbesucher ein, nicht nur Gebets-, sondern auch Hör - gemeinschaft zu sein und sich so dem Bibelwort zuzuwenden.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand die Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis, in der von der Schöpfung der Erde die Rede ist und der Mensch als Abbild Gottes bezeichnet wird. Diese Aussagen seien keine wissenschaftlichen Aussagen, sondern eine Wesensaussage, betonte Kohler.
Aber was heiße, bedeute es denn, „Abbild Gottes“ zu sein?
Nachdem Pfarrer Dominic Leutgäb die Bibelstelle vorgetragen hatte, beleuchteten drei kurze Statements diese Aussage.
Es gehe dabei natürlich nicht um das Aussehen, stellte Pfarrer Steffen Schiller von der Christuskirche in einer ersten Erläuterung fest. Es sei vielmehr der Ausdruck der engen Verbundenheit des Menschen mit dem Schöpfer, der den Menschen als sein Abbild, als Gegenüber betrachte. Für Gott sei jeder Mensch damit unendlich wertvoll. Daraus ergäbe sich die Würde und der Wert jedes einzelnen Menschen - ganz unabhängig davon, was er leisten kann. Das widerspreche jeder Sortierung oder Ausgrenzung von Menschen.
Pfarrer Jürgen Bogenreuther hob die besondere Verantwortung hervor, die der Mensch als Ebenbild Gottes habe. Er sei nicht nur Teil der Schöpfung, sondern ihm sei auch die Gestaltung und Bewahrung der Schöpfung anvertraut. „Mensch sein, heißt Verantwortung fühlen“ zitierte er Antoine de Saint-Exupéry. Mit dem Blick auf die allgegenwärtige Ressourcenerschöpfung sei eine Umkehr nötig, der Mensch müsse wieder näher zu Gott rücken.
Als Ebenbild Gottes sollte der Mensch sich bei dieser ihm vom Schöpfer übertragenen Aufgabe auch an eben diesem Schöpfergott orientieren, fand Gemeindereferentin Anne Strahl. Im Sinne eines liebevollen Gottes bedeute das einen besonders sorgsamen Umgang nicht nur mit Nahrungsmitteln, sondern mit allen Ressourcen, die Aufforderung kreativ und schöpferisch zu sein, um mit allen Lebewesen gut umzugehen. Zu „herrschen“, wie es in der Bibel heißt, sei für sie der Auftrag durch unser Mittun eine „heile“ Welt zu schaffen, wie das Gott im Sinn hat. Dafür habe Gott dem Menschen die Welt anvertraut.
Der Kirchenmusiker der PG Michael Bachmann begleitete mit der Orgel den kräftigen Gemeindegesang und begeistert am Ende des Gottesdienstes noch mit einer Orgelimprovisation.
(Bilder: Christine Jann)