(Christine Jann) Die letzte Fastenpredigt am 4. Fastensonntag stand unter dem Titel „Kirche und Frauen. Ämter für Frauen in der Kirche - Vision oder Illusion?“. Passend zum Thema reiste mit Dr. Maria Flachsbarth eine Predigerin an, die sich als ehemalige Präsidentin des Kath. Deutschen Frauenbunds und Teilnehmerin am synodalen Weg in Deutschland viel mit dem Thema beschäftigt hat.
Am Anfang ihrer Ausführungen verwies sie darauf, dass nach dem Johannesevangelium Maria von Magdala als erste dem auferstandenen Christus begegnete und von ihm berufen wurde, zu den Jüngern zu gehen, um ihnen zu berichten. Also ging der erste Auftrag zur Verkündigung an eine Frau!
Im Folgenden bot Flachsbarth eine geballte Zusammenfassung der Entwicklungen und Bemühungen um Ämter für Frauen in der Kirche seit den 70er Jahren bis hin zur Weltsynode in Rom. Schon die Würzburger Synode hatte in der Schlusserklärung 1974 den Papst gebeten zu prüfen, ob nicht die Diakonatsweihe für Frauen zugelassen werden könne. Trotz der klaren Absage von Papst Johannes Paul II. gingen die Diskussionen weiter.
Auch wenn die Entwicklung seitdem nicht wirklich erfreulich lief, sah Flachsbarth am Ende ihres Vortrags doch etwas Licht und machte Mut mit der Feststellung: „Und sie (die Kirche) bewegt sich doch!“ Immerhin gelang es, dass das Thema auf der Weltsynode in Rom entgegen den Planungen doch auf der Agenda stand.
Neuburger Glaubensgespräch
Wer inhaltlich tiefer in das Thema einsteigen wollte, hatte am Mittwoch im Pfarrsaal Hl. Geist Gelegenheit dazu. Im Rahmen der Neuburger Glaubens-Gespräche trafen sich rund 30 Interessierte und hatten einen regen Austausch. Warum beharrt die Kirche so darauf, Frauen aus der Verkündigung in der Kirche und den Weiheämtern heraus zu halten? Zunächst sollten die Argumentationen verstanden werden, um erst im zweiten Schritt dazu Stellung zu nehmen.
Dabei zeigte sich, dass die sachlichen Argumente gar nicht so eindeutig sind und daneben auch tieferliegende Ängste und Vorurteile eine Rolle spielen.
Schließlich kannte die Urkirche neben Maria von Magdala noch andere Frauen, die eine führende und tragende Rolle einnahmen. Der Wunsch, auch Frauen am Altar und Ambo zu sehen, war in dieser Runde deutlich spürbar.
(Bilder: Wolfgang Böhm)