(Wolfgang Böhm) An einem sonnigen Freitag machen wir uns auf den Weg, Mesnerin Margit Ettig und ich. Wir suchen auf der Baustelle von St. Peter die stillen Männer, die man auch nur selten sieht.
Wir finden schnell drei Mann auf der 2. Gerüstebene am Turm mit Malerpinseln in der Hand. Spontan stellen wir ihnen die Frage "wo seid ihr her?": Syrien, Afghanistan, Sierra Leone. Und dann hören wir von der Plattform darüber eine Stimme: "Alles Mohammedaner". Das ist der Kapo, auf dem Bild ganz links. Er bezeichnet sich später als schwäbischer Italiener oder als italienischer Schwabe. Vier Männer aus fünf Ländern, sehr selten.
Sie sind mit der 3. Grundierung fast fertig. Das weiße Felsit hat viel Sandanteile, es lässt sich schwer streichen. Mit der Grundierung wird alles gestrichen. Die weiße und die graue Farbe werden mit den beiden letzten Anstrichen aufgetragen.
Bevor überhaupt gestrichen werden konnte, haben die Männer das Kirchenschiff und den Turm mit 230 bar sandgestrahlt. Die Westseite (Wetter) und die Nordseite (Pilzbildung) des Turms waren stark geschädigt.
Die Maler hört man nicht und man sieht sie nur selten. Aber wenn das Gerüst abgebaut ist, ist ihre Arbeit weithin ein Zeichen für die erfolgreiche äußere Sanierung. Wir danken euch.