(Christine Jann) Seit Pfarrer Herbert Kohler die Pfarreiengemeinschaft Neuburg übernommen hat, ist es eine schöne Tradition, dass alle zwei Jahre die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeladen werden. Immer wieder überraschte der Stadtpfarrer mit seinem Team aus Pastoral- und Verwaltungsmitarbeitern durch neue und abwechslungsreiche Veranstaltungen. Die diesjährige Einladung stellte sicher ein Highlight dar, denn vor seiner Fastenpredigt stand für die Ehrenamtlichen eine Begegnung mit Deutschlands berühmtesten Pfarrer Rainer Maria Schießler an.
Zuerst gab es ab 14:00 Uhr für über 200 Gäste Kaffee und Kuchen in den Räumen der Maria Ward Realschule, die dankenswerter Weise von Schulleiterin Petra Schiele zur Verfügung gestellt wurden. Mit bemerkenswertem Engagement und Organisationstalent stemmte die kleine Mannschaft der hauptamtlichen Mitarbeiter unter Leitung von Ruth Ried die gesamte Organisation und Durchführung: von der Vorbereitung der Räumlichkeiten über das Catering bis zum Bedienen der Gäste und der abschließenden Aufräumarbeiten. Hier kann man nur „Danke!“ sagen.
Um 14:45 Uhr ging es dann im Kongregationssaal los. Pfarrer Kohler stellte dem Gast aus München seine gespannten Zuhörer/innen vor und bedankte sich gleichzeitig bei ihnen für die vielen guten Dienste in den Gemeinden. Ein besonderer Dank ging an Wolfgang Böhm, der die Homepage der PG Neuburg aufgebaut und jahrelang gepflegt hat. Unter großem Applaus der Anwesenden wurde er verabschiedet.
Dann brauchte es nicht mehr vieler Worte des Stadtpfarrers, denn Pfr. Schießler legte los mit einem Feuerwerk an Anekdoten und Geschichten. Ab und zu setzte der Hausherr noch zu einer Zwischenfrage an, aber er sah schnell und völlig zufrieden, dass sich das erübrigte: Wie bei einem hervorragenden Kabarettisten lieferte sich Schießler in äußerst unterhaltsamer Art immer wieder seine eigenen Stichworte.
Er erzählte von seinen Wurzeln, sehr persönlichen Erfahrungen und immer wieder von Erlebnissen und Begegnungen mit Menschen. Darunter waren auch schwere Erlebnisse wie sein Bergunfall im Sommer 2022, der ihn fast das Leben gekostet hätte. Trotzdem waren es immer Hoffnungsgeschichten, die er begeistert und mit vollem Einsatz vortrug. Und so amüsant und unterhaltsam der Urbayer alles in Münchner Dialekt vorbrachte, man spürte immer die tiefe und ernste Botschaft, die in allem steckte: dass alle Menschen wichtig sind und jeder Mensch von Bedeutung ist und dass es Aufgabe der Kirche ist, allen Menschen Hoffnung, Freude und Zukunft zu geben.
Dass er kein Blatt vor den Mund nahm und pointiert auch die Missstände in der Kirche ansprach, fand viel Beifall. Gleichzeitig versprühte er aber viel Zuversicht und legte ein klares Bekenntnis zu seiner Kirche ab: „Die werden mich nicht los!“ Und allen, die sich vielleicht frustriert von der Kirche abwenden wollen, hielt er entgegen, was er von seinem Vater gelernt hat: „Weglaufen gilt nicht!“
Angesichts der wachsenden Kirchenkritik, der sich alle Engagierten immer mehr ausgesetzt sehen, war das ein sehr schönes Geschenk. Herzlichen Dank an Pfarrer Kohler und sein Team, die das möglich gemacht haben!
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