(Christine Jann) Am Pfingstsonntag feierte die Pfarrei Hl. Geist das Patrozinium ihrer Pfarrkirche mit einem Festgottesdienst. Der Kirchenchor unter der Leitung von Michael Bachmann sorgte für sehr schöne und passende musikalische Gestaltung.
Die Zeit nach Ostern sei für die Jünger geprägt gewesen von Angst, Verunsicherung und Rückzug. Aber an Pfingsten sei etwas geschehen, sie hätten wieder Mut gefasst, die Türen geöffnet und ihre Sprache wieder gefunden, fasste Stadtpfarrer Herbert Kohler das Pfingstereignis in seiner Einleitung zusammen.
Bei der Predigt stutzten die meisten Kirchenbesucher erstmal: Völlig ungewohnt liest Pfarrer Kohler seine Predigt ab. Da war die Frage, was Pfingsten für uns heute noch bedeutet, und ein Bild, dass das Wirken des Hl. Geistes verglich mit der Erfahrung, wenn in einem dunklen Raum ein Licht angeht und Mut macht.
So plätscherte die Ansprache dahin, bis der Prediger stoppte und erklärte: “Was Sie bisher gehört haben, war eine Predigt von ChatGPT, ein KI Proramm.”
Und er sprach aus, was viele gespürt hatten: ganz nett, gar nicht so schlecht, aber irgendwie seelenlos.
Und in seiner gewohnt begeisternden Art sprach Herbert Kohler jetzt die Gläubigen direkt an: “Eigentlich sind Sie die echte Pfingstpredigt!”
Wenn eine KI (Künstliche Intelligenz) aus dem Internet einige Fetzen zusammenfüge, sei das eben nicht authentisch. Aber wenn jeder der Anwesenden anfange zu erzählen, wo und wie er die Kraft und Liebe Gottes erfahren habe, würde ein ganz neuer Geist wehen und sich viel ändern.
So ermunterte er, nicht Phrasen zu wiederholen, sondern authentische Zeugen zu sein, die von ihren persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen erzählen.
Gelegenheit dazu gab es dann gleich im anschließenden “Pfarrfestle”.
(Bilder: Christine Jann)