Dankeschön Nachmittag

15.01.2018 15:51 Uhr

Nur mit vielen Händen, Füßen und Lippen kann Gott die Botschaft seines Mensch gewordenen Sohnes in unsere Gemeinden bringen.

(von Klaus Benz) Bevor ich mich an das Verfassen dieses Berichtes gemacht habe, ging mir die Überlegung durch den Kopf: Soll ich jetzt für diejenigen schreiben, die nicht dabei sein konnten oder für alle, die da waren? Ich habe mich entschlossen, für beide Gruppierungen zu schreiben, denn alle, die im Kongregationssaal dabei waren, rufen sich gerne in Erinnerung, wie harmonisch und unterhaltsam das Programm war und alle anderen können sich dann vorstellen und anschauen, was da abgelaufen ist.

Stadtpfarrer Herbert Kohler begrüßte bereits im Innenhof der Amalien-Schule als Gastgeber die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter der PfarreienGemeinschaft Neuburg St. Peter und Hl. Geist. Auch einige Familienangehörige und Freunde waren mitgekommen, müssen sie doch oft auf ihren Partner verzichten, wenn er für die PG unterwegs ist. Im Pausenhof und im Foyer hatten fleißige Geister für das leibliche Wohl gesorgt und auch nach Programmende konnten sich alle noch einmal stärken und das Ganze Revue passieren lassen.

Pfarrer Kohler sagte auf der Bühne ein herzliches Willkommen und vergaß auch nicht die zu erwähnen, die nicht kommen konnten. „Leider konnten wir nicht mehr als 330 Leute unterbringen, darum gehört all denen auch ein besonderes Lob, die keinen Platz mehr gefunden haben!“ so der Seelsorger. „Geben sie sich selber einen Applaus für das, was sie in unserer großen kirchlichen Familie leisten!“

Unter den Gästen befanden sich geistliche Würdenträger, ehrwürdige Schwestern, Gemeinde-Referenten, hauptamtliche Kräfte aus dem Pfarrbüro, Kirchenpfleger, Pfarrgemeinderäte, Ministranten, MessnerInnen, ideenreiche Gestalter in den Kirchengemeinden, Christbaum-Schmücker, Reinigungskräfte, Friedhofspfleger und, und, und.

Sie alle erlebten gleich zu Beginn eine tänzerische Höchstleistung, denn die jugendlichen „Breakdancer“ aus Wagenhofen hatten unter der Choreografie von Thomas Vollnhals eine fetzige Tanzvorführung einstudiert, die beim Publikum bestens ankam und sogar eine Zugabe erforderte. Sehr gekonnt und erstaunlich synchron, war die Tanz-Show ein äußerst gelungener Auftakt zu diesem kurzweiligen Nachmittag.

Nachdem Stadtpfarrer Kohler der Tanzgruppe Geschenke überreicht hatte, trat er in der Figur von Ignatius von Loyola vor das aufmerksame Publikum, um mit launigen Worten allerlei Wissenswertes zum Orden der Jesuiten zu erzählen. Pastoralreferent Peter Frasch kam dann schwungvoll als Cäcilia (= Patronin der Musiker und Sänger) auf die Bühne und hieß alle seine/ihre Schützlinge, sich zu erheben. Was für eine stattliche Schar! Kaplan Dominic Leutgäb bat als „Don Bosco“ die Jugendbetreuer, alle Kinder und Jugendlichen und die Ministranten zum Aufstehen. Bei diesem Vorgang konnte man deutlich sehen, dass es um den Nachwuchs in der PG Neuburg bestens bestellt ist. Pastoral-Assistentin Nadja Abraham begrüßte als „Hl. Anna“ ihre Schützlinge und Gemeinde-Referentin Anne Strahl machte als „Hl. Lydia“ (= 1. Christin der Welt)  mit einer ellenlangen Tätigkeitsliste ihre Aufwartung bei den anwesenden Gläubigen. Vorher hatte schon Verwaltungsleiter Georg Gabriel den Vorrang des Pfarrbüros heraus gestellt und beinahe  darüber vergessen, dass die Seelsorge schon noch das Wichtigste in den Kirchengemeinden ist. Es war eine tolle Idee, das tägliche Leben in der PG vom Ehrenamt bis hin zu den hauptamtlichen Mitarbeitern in dieser Form vor zu stellen, denn nach dem Sketch waren tatsächlich alle Gäste einmal aufgestanden.

Eine kurze Verschnaufpause tat gut und danach leitete der Gastgeber zum nächsten Programmpunkt über: Nach der Kommunion ihres Sohnes hatte ihm Judith Rein eine CD mit selbstverfassten Liedern und Melodien geschenkt. Beim Anhören dieses kleine, aber feinen Kunstwerkes fasste der Seelsorger spontan den Beschluss: „Das ist ein toller Beitrag zum Ehrenamts-Nachmittag 2018“!

Mit Herzklopfen bei ihrem ersten Auftritt vor so großem Publikum begrüßte die sympathische Liedermacherin und Musikantin ihre Zuhörer und stellte sich in einer ganz bescheidenen und doch sehr intelligenten Art vor. Mit Liedern wie „Geben ist seliger als Nehmen“, passend zum Motto des Nachmittags, „Orschologie“ und „Leidensverlängerung“, „3/4 Schicksal“, „Des mog i net, des brauch i net“, „Antibiotika“ sowie einem sehr treffenden Lied zum „Pflege-TÜV“, um nur einige zu nennen, traf sie genau den Nerv der Anwesenden. Tiefsinnige Texte zwischen den Liedern und die Begleitung bei manchen Songs durch ihren Mann und ihre Schwägerin machten die Aufführung zu einem einmaligen Erlebnis.

Stürmischer Applaus, Standing- Ovation und Zugabe-Rufe bewiesen die Begeisterung der Gäste-Schar und mit einem Lied zum Zahnarztbesuch ließ Judith Rein sogar Stadtpfarrer Kohler die Stirne runzeln, denn er hat am Donnerstag einen solchen Besuch im Terminkalender. Dann noch die Erläuterung der „Hobby-Krankenschwester“, wie sie sich selber nennt, „eine ganz normale Krankenschwester gibt es ja nicht mehr, jetzt heißt es „Gesundheits- und Krankenpflegerinnen“.

Dazu meinte die „kleine Monika Gruber von Neuburg“ wie sie Stadtpfarrer Kohler bei der Verabschiedung bezeichnete: „Es ist wichtig, die Fehler, die man erkennen kann, so schnell als möglich zu begehen!“ Und der gut gelaunte Seelsorger ergänzte zu ihrem gelungenen Beitrag: „Ohne Text, ohne Noten und ohne Abitur!“

Schöner kann man nicht Danke sagen an alle Ehrenamtliche. Dieser Nachmittag macht Mut, schenkt  Zuversicht und liefert viel Kraft für die ehrenamtliche Tätigkeit im Jahre 2018 und darüber hinaus. Ein herzliches „Vergelts-Gott“ allen, die gekommen sind, an alle Mitwirkenden und die stillen Helfer vor und hinter der Bühne. Pfiat Gott!