Unsere Stadtpfarrkirche St. Peter wurde von April 2018 bis Ende 2020 umfassend saniert. Auf Initiative des Staatl. Bauamts Ingolstadt öffnete die Pfarrei die Kirche von der Gruft bis in den Dachstuhl. Frau Dr. Margit Vonhof-Habermayr begann den Tag mit einem Überblick zu den Führungen und ihrem kunsthistorischen Vortrag St. Peter am Tag des Offenen Denkmals am 12. September 2021.
Für die Stadtpfarrkirche St. Peter wurden die heiligen Petrus und Paulus als Patrone gewählt, wie es für viele frühe christliche Kirchen üblich war. Wahrscheinlich weilte Bonifatius im 8. Jahrhundert in Neuburg und teilte von hier die bayrischen Bistümer ein. Von etwa 740 bis 800 war St. Peter in Neuburg vermutlich ein Bischofssitz, danach verlegte der letzte Bischof Simpert seinen Sitz nach Augsburg und schuf damit das Bistum Augsburg in seiner heutigen Form. Die heutige Kirche hat einige Vorgängerbauten. Im Jahre 1641 stürzte der baufällige Turm ein und zerstörte die gesamte Kirche. Schon 1646, noch während des 30-jährigen Krieges, konnte der von dem Graubündner Baumeister Johann Serro ausgeführte Neubau eingeweiht werden. Wegen der harten Zeiten fiel die Ausstattung sparsam aus.
Anlässlich einer Predigt des Avianus im Jahre 1681 bewegte die am Frauenaltar stehende Marienstatue ihre Augen, was viele Gottesdienstbesucher bestätigten. Daraufhin entstand eine Wallfahrt nach St. Peter. Um den Pilgerstrom zu ordnen, wurde ein Kollegiatenstift für sechs Chorherren eingerichtet. Bedeutende Maler wie Jan Schoonjans, ein Schüler von Quillenius, einem Mitarbeiter von Peter Paul Rubens, lieferten die Altarblätter: Am Hochaltar die Kreuzigung des hl. Petrus, am linken Seitenaltar das Martyrium des hl. Sebastian und am rechten Seitenaltar ein Marienbildnis.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurden der Hochaltar und die Kanzel nach dem Zeitgeschmack des Barock von Josef Breitenauer aus Eichstätt neu geschaffen. Der Dillinger Bildhauer Johann Michael Fischer gestaltete einige Altarfiguren. In der Mitte der Nordwand des linken Seitenschiffes befindet sich der Josephsaltar.
Im Jahr 1713 ging eine zu erwartende schreckliche Pestepidemie an Neuburg vorüber. Zum Dank dafür stifteten die Neuburger eine aus Silber- und vergoldetem Kupferblech getriebene Statue des hl. Sebastian für den Sebastiansaltar. Das Holzmodell dazu schuf der Bildhauer Ehrgott Bernhard Bendl, die Metallarbeiten führte der Augsburger Silberschmied Heinrich Mannlich zwischen 1714-1715 aus. Im Jahre 2011 wurde für diese wertvolle Silberstatue im Turmuntergeschoss eine kleine Sebastianskapelle eingerichtet.
Die Sanierung der Pfarrkirche wurde im Dezember 2020 abgeschlossen. Auf unserer HomePage gibt es die Seite Die St. Peter Sanierung. Sie erzählt mit vielen Bildern Geschichten von und auf und in der Baustelle.